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Portrait – Hans-Martin Majewski

Hans-Martin Majewski Portrait
Hans-Martin Majewski

Geboren wurde Hans-Martin Majewski am 14. Januar 1911 in Schlawe, Pommern. Der Sohn eines Veterinärrats besuchte an seinem Geburtsort das Gymnasium und anschließend bis 1930 eine staatliche Bildungsanstalt in der Stadt Köslin. Danach studierte er in Königsberg Medizin, ließ sich dort aber bereits von den Straube-Schülern Joachim Ansorge und Traugott Fedke in der Musik und im Tonsatz unterweisen.

Ab 1932 schließlich widmete sich Majewski dann ausschließlich in Leipzig der Musik. Er studierte unter anderem bei Hermann Grabner, Kurt Thomas, Robert Teichmüller, Max Hochkoffler, Bruno Walter, Max Ludwig die Fächer Theorie und Kompositionslehre, Dirigenten- und Opernschule.

1935 ging er nach Berlin und begann dort seine erste Tätigkeit als Korrepetitor- und Kapellmeister am „Theater des Volkes“. 1938 verfasste er zwei Operetten, die auf Bühnen in Berlin, Oldenburg und Zwickau aufgeführt wurden. 1940 beendete er seine Filmmusik zu „Flucht im Dunkel“, die von den Nazizensoren fast wieder aus dem Streifen herausgenommen worden wäre. Der Krieg hatte begonnen und Majewski wurde zur Wehrmacht einberufen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet er kurz in russische Kriegsgefangenschaft, und als er nach Deutschland zurückkehrte, wurde er von britischen Militärs verhaftet, da man ihn mit Helmut Majewski von der ehemaligen „Reichsjugendführung“ verwechselte. Es vergingen fünf lange Monate, bis die Engländer ihren Irrtum bemerkten. Majewski wurde freigelassen. Er zog nach Hamburg, das seine neue Heimatstadt wurde und komponierte literarische Kabarett-Chansons, die auch über den Rundfunk der Hansestadt gesendet wurden. Für den Rundfunk schließlich verfasste er zahlreiche Musiken für Hörspiele, dem folgten weitere Kompositionen für Bühnenstücke.

1947 kam wieder eine Arbeit für den Film: „Ruhrgebiet – Kraftquelle Europas“, ein Dokumentarfilm, der auch auf der Biennale in Venedig gezeigt wurde. Anschließend vertonte er „Liebe 47“ von Wolfgang Liebeneiner.

Insgesamt schrieb Majewski über 200 Filmmusiken. „Ich werde so lange Filmmusik schreiben, bis ich alle musikalischen Möglichkeiten und Grenzen abgetastet habe und ich spüre, dass auch auf dem experimentellen Wege – wenigstens von Fall zu Fall – kein unbeschrittenes Neuland mehr zu entdecken ist“, sagte er.

Hans-Martin Majewski starb am 1. Januar 1997 in Bötersen, Niedersachsen.